From: gregor herrmann <gregor.herrmann[at]comodo.priv.at> To: a-team[at]spoe.at, email[at]oevp.at, office[at]hpmartin.net, dialogbuero[at]gruene.at, bgst[at]fpoe.at, bundesvorstand[at]kpoe.at, office[at]julis.at, office[at]bzoe.at Subject: kinderpornographie/internetsperren Date: Sat, 16 May 2009 23:23:48 +0200 sehr geehrte damen und herren, in der brd gehen zur zeit die wogen hoch aufgrund des geplanten gesetzes zu zugangssperren fuer internetseiten mit kinderpornographischen inhalten; mit dem initiativantrag des o.oe. landtags [0] ist diese diskussion auch in oesterreich angelangt. da mir dieses thema ein anliegen ist, ersuche ich sie darum, mir bei meiner wahlentscheidung fuer die eu-parlaments-wahlen zu helfen, indem sie mir ihren standpunkt zu dieser spannenden und aktuellen frage zukommen lassen. [ich plane, die antworten auf meiner webpage veroeffentlichen, da sie auch fuer andere interessant sein duerften.] mit dank im voraus, gregor herrmann [0] http://www1.land-oberoesterreich.gv.at/ltgbeilagen/blgtexte/20091875.htm -- .''`. Home: http://info.comodo.priv.at/{,blog/} / GPG Key ID: 0x00F3CFE4 : :' : Debian GNU/Linux user, admin, & developer - http://www.debian.org/ `. `' Member of VIBE!AT, SPI Inc., fellow of FSFE | http://got.to/quote/ `- NP: Kurti Ostbahn
From: Mail Delivery System <Mailer-Daemon[at]colgarra.priv.at> To: gregor.herrmann[at]comodo.priv.at Subject: Mail delivery failed: returning message to sender Date: Sat, 16 May 2009 23:25:13 +0200 This message was created automatically by mail delivery software. A message that you sent could not be delivered to one or more of its recipients. This is a permanent error. The following address(es) failed: email[at]oevp.at SMTP error from remote mail server after end of data: host mail.alpha-medien.at [193.187.8.2]: 550 Error: Message content rejected ------ This is a copy of the message, including all the headers. ------ [..]
na, dann probieren wir ernst.strasser[at]oevp.at.
auch nicht:
From: Mail Delivery System <Mailer-Daemon[at]colgarra.priv.at> To: gregor.herrmann[at]comodo.priv.at Subject: Mail delivery failed: returning message to sender Date: Sat, 16 May 2009 23:42:17 +0200 This message was created automatically by mail delivery software. A message that you sent could not be delivered to one or more of its recipients. This is a permanent error. The following address(es) failed: ernst.strasser[at]oevp.at SMTP error from remote mail server after end of data: host mail.alpha-medien.at [193.187.8.2]: 550 Error: Message content rejected ------ This is a copy of the message, including all the headers. ------ [..]mag die oevp das thema kinderpornographie nicht? oder mein pgp/mime-mail?
From: Dialogbüro des grünen Parlamentsklubs <infopool[at]gruene.at> To: gregor herrmann <gregor.herrmann[at]comodo.priv.at> Subject: Ihr Mail an die Grünen: kinderpornographie/internetsperren Date: Tue, 19 May 2009 11:11:13 +0200 Sehr geehrter Herr Herrmann, vielen Dank für Ihr Mail. Die Grünen treten scharf gegen jede Form des Kindesmissbrauches, einschließlich der Kinderpornographie auf. Gerade deshalb fordern die Grünen jedoch, dass die Mittel und Personalressourcen der Exekutive für jene Ansätze in der Bekämpfung der Kinderpornographie eingesetzt werden, welche am erfolgversprechendsten sind und neben einer Verhinderung der Verbreitung kinderpornographischen Materials insbesondere auch die Produktion und damit die Schädigung weiterer Opfer effektiv unterbinden können. Die derzeit etwa in Deutschland diskutierten "Internetsperren" gegen Seiten mit kinderpornographischen Inhalten stellen jedoch nach Meinung zahlreicher ExpertInnen keine geeignete Maßnahme dar, da sie sich leicht umgehen lassen und darüber hinaus die eigentliche Wurzel des Problems nicht bekämpfen. Wie in Versuchen bewiesen wurde, kann mittels einfacher Intervention bei den Hostingprovidern von kinderpornographischen Seiten in den allermeisten Fällen binnen Stunden eine komplette Abschaltung und Löschung der Seiten erzielt werden. Die überwiegende Zahl solcher Server wird in der westlichen Welt gehostet (USA, Belgien, Deutschland ua.), so dass ausreichende Zugriffsmöglichkeiten gegeben sind. Darüber hinaus bestehen durch Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden vor Ort bessere Chancen die Produzenten auszuforschen, als wenn deren Seiten bloß mit einem "virtuellen Vorhang" im Internet verhängt werden. Mit entschiedenem Vorgehen gegen die Produzenten kann die Verursachung weiteren Leides durch fortgesetzten Missbrauch am ehesten bekämpft werden. Doch auch die Kunden müssen weiterhin zur Verantwortung gezogen werden. Durch die Schaffung von Sperrmöglichkeiten für Internetseiten besteht die Gefahr, dass stückweise ein System der Internetzensur begründet wird, welches mit den Grundrechten nicht vereinbar wäre. Bereits jetzt fordern etwa auch Vertreter der Musikindustrie Internetsperren gegen Tauschbörsen, in Deutschland diskutiert werden Verbote für Glücksspielangebote, und in Belgien können bereits alle Seiten gesperrt werden, die "gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten" verstoßen. Weitere Auswüchse wären nur eine Frage der Zeit. Daneben besteht auch die Gefahr von gesetzwidrigem Missbrauch der Sperrmöglichkeiten, wenn nicht ausreichender Rechtsschutz gegeben ist. Im deutschen Modell etwa könnte das Bundeskriminalamt alleine ohne zusätzliche Kontrolle entscheiden, welche Seiten gesperrt werden sollen. Der grüne Parlamentsklub steht daher Internetsperren, wie sie derzeit etwa in Deutschland diskutiert werden, ablehnend gegenüber. Die oberösterreichischen Grünen haben mittlerweile klargestellt, dass sie mit der Zustimmung zur Resolution im oberösterreichischen Landtag ihre entschiedene Haltung gegen Kinderpornographie zum Ausdruck bringen wollten. Allfällige Sperren wären nach ihrer Sicht nur nach Einhaltung eines rechtsstaatlichen Verfahrens und gerichtlicher Anordnung zulässig. Die technischen Details der Umsetzung waren nicht Gegenstand der Resolution. Mit freundlichen Grüßen Ihr Dialogbüro der Grünen
From: "zach[at]kpoe.at" <zach[at]kpoe.at> To: gregor herrmann <gregor.herrmann[at]comodo.priv.at> Subject: Re: kinderpornographie/internetsperren Date: Tue, 19 May 2009 13:27:47 +0200 Werter Herr Herrmann die ORF-Futurezone hat vor einigen Tagen div. Fragen an uns gerichtet, die sich ebenfalls mit dem WWW und damit zusammen hängenden Fragen und Problemen beschäftigen. Ich schicke Ihnen - der Einfachheit halber - nachfolgend unser Statement. mfg zach [..] > 2. Internet-Sperren II > In Deutschland wie auch in anderen Ländern werden von Polieibehörden > schwarze Listen von Internet-Domains erstellt, die von den Providern > blockiert werden müssen. Halten Sie derartige Maßnahmen für technisch > umsetzbar bzw. geeignet, um z. B. Delikte wie Verbreitung von > Kinderpornografie zu bekämpfen? > > Technisch umsetzbar - für geraume Zeit - ist vieles. Doch im Laufe der Zeit finden sich natürlich auch technische "Umgehungsmöglichkeiten". Wir halten solche Vorgangsweisen aber aus prinzipiellen Gründen nicht für zielführend, weil damit die gesellschaftlichen Ursachen z.B. für Kindesmissbrauch oder auch Geldwäsche oder Drogenhandel nicht beseitigt werden können. [..]
From: A-Team für Europa <a-team[at]spoe.at> To: gregor herrmann <gregor.herrmann[at]comodo.priv.at> Subject: Re: kinderpornographie/internetspe [...] Date: Tue, 19 May 2009 11:55:09 +0200 Sehr geehrter Herr Herrmann! Vielen Dank für Ihre E-Mail an das A-Team für Europa. Bis zum Schluss wurde heftig darüber diskutiert, wer und mit welcher Befugnis eine Website sperren kann. Der letzte Kompromiss zwischen Europäischem Parlament und Rat wäre gewesen, dass nur mit einer richterlichen Verfügung der Zugang zu einer Internetseite blockiert werden darf. Auf diese Weise möchten wir Willkür und Beliebigkeit einen Riegel vorschieben. Kriminelle Aktivitäten im Internet - etwa Seiten mit kinderpornographischem Inhalt - werden natürlich auch weiterhin strengstens geahndet. Transparenz und KonsumentInnenschutz sind zwei unserer wichtigsten Anliegen in diesem Zusammenhang. So praktisch das Internet als Medium ist, müssen wir alles daran setzen, es wieder sicherer zu machen. Die Gesetzgebung zur elektronischen Kommunikation wurde zuletzt 2002 aktualisiert. Angesichts der rasanten Weiterentwicklung der Technologien und der Notwendigkeit von mehr Schutz und Sicherheit für KonsumentInnen ist eine Überarbeitung dringend notwendig und wir werden die Gespräche so bald wie möglich fortsetzen. Mit freundlichen Grüßen Das A-Team für Europa -------------------------------------------- Europa Wahlen 2009 - Das Wahlkampf A-Team der SPÖ Löwelstraße 18, 1014 Wien
From: Sabrina Kainrad <Sabrina.Kainrad[at]gmx.at> To: gregor herrmann <gregor.herrmann[at]comodo.priv.at> Subject: Re: kinderpornographie/internetsperren Date: Wed, 20 May 2009 13:40:27 +0200 Sehr geehrter Herr Hermann, vielen Dank für Ihre spannende Frage. Internetsperren und damit einhergehende Zensur des World Wide Webs lehnen die Jungen Liberalen ab. Dieses Fass soll und muss nicht geöffnet werden. Seiten mit illegalem Inhalt sind ja nicht das einzige Ziel, auch missliebige Inhalte könnten so einfach "ausgeknipst werden". Wenn man sich anschaut, welche unglaublichen Bürgerrechtseinschränkungen unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung in den letzten Jahren eingeführt worden sind, erkennt man schnell, dass es bei Kinderpornographie schwerlich bleiben wird. Das Ziel, Kinderpornografie zu bekämpfen, ist sehr unterstützenswert. Die Jungen Liberalen bekennen sich eindeutig dazu. Es darf keine Toleranz gegenüber Kinderpornografie geben. Wenn man dieses Ziel erreichen will, müssen die Maßnahmen aber auch geeignet und verhältnismäßig sein. Bei einer Ermächtigung der Polizei, das Internet durch die Provider filtern und Seiten sperren zu lassen, können wir weder das Eine noch das Andere erkennen. Ob eine Internetsperre die Verbreitung von kinderpornografischem Inhalt erschwert oder unterbindet ist höchst umstritten. So ist z.B. bekannt, dass solche Inhalte häufig über Handys oder die Post ausgetauscht werden. Selbst Länder, in denen eine Filterung des Internets angewandt wird, können keine eindeutigen Angaben darüber machen. Neben der fraglichen Wirkung der Internetsperre besteht auch das Problem der Grundrechtsgefährdung. Tausende unbescholtene Bürger würden durch versehentliche Klicks zu Kriminellen gemacht, während diejenigen, die solche Inhalte bewusst nachfragen und konsumieren ihre Wege finden werden, das weiterhin zu tun. Die geplanten Internetsperren sind zum Beispiel auch von Laien sehr einfach zu umgehen. Das wichtigste aber ist, dass durch das Blocken von Webistes der sexuelle Missbrauch von Kindern nicht bekämpft wird. Man versteckt sich nur hinter dieser Maßnahme. Kinderschänder müssen konsequent und weltweit verfolgt und bestraft werden. Die überwältigende Mehrheit der Server, auf denen solche Inhalte gehostet werden, stehen übrigens in Staaten, mit denen man hervorragend kooperieren könnte und in denen der sexuelle Missbrauch von Kindern ebenfalls als schweres Verbrechen gilt. Wir plädieren also für konsequentere Aufklärung der Straftaten und echte, ernstzunehmende Bekämpfung von Kindesmissbrauch, anstatt solcher aktionistischer und wirkungslosen Einschränkungen des Rechts auf Meinungsfreiheit. Freue mich, wenn Sie die Antwort auch auf Ihre Homepage stelle. Mit freundlichen Grüßen, Hannes Müllner
gregoa, 2009-05-20