band 14: kulinarisches & kulturelles – paris dezember 2000

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kapitel 1: the start

zum ersten mal direktflug INN-CDG gegönnt. aber streßfrei war’s trotzdem nicht. streß #1: mailverzeichnis auf an.s computer raufladen damit’s vor mir da ist; & das mit dem dünnen kabel. streß #2: heute ist feiertag – da fahren die busse nur alle heiligen (im wörtlichen sinn?) zeiten; also taxi genommen. streß #3: (nicht wirklich aber …): beim einchecken natürlich in der falschen warteschlange angestellt; watzlawick läßt grüßen.
im flieger platz 1F also erste reihe; interessanter effekt: gegen die flugrichtung das tischerl in der armlehne & insgesamt ein "viererabteil" wie im zug.

2 stunden später: ankunft in CDG; der lotse murmelt etwas von bus. vamos a ver. – war dann nichts.
am nachmittag gleich volle action: faire le shopping pour le weekend (& das am freitag) im carrefour – eigentlich wär' ich mit dem laden ja schon vertraut wenn sie nicht alles umgestellt hätten (außer den beschriftungen). & soja-sauce gab’s keine. aber sonst viele gute sachen …
"zu hause" neue technische errungenschaften bewundert. computer "justiert". stahlsaiten montiert auf der namenlosen gitarre. altpapier gibt’s immer noch nicht.
& dann gleich ein erster höhepunkt: köstlich essen im "les bombis": ravioles des escargots tournedos de canard et gratin d’ananas et framboises. hmmmm.
angenehm auch meine vertrautheit mit der gegend hier; nur ein neubau wächst & der zweite bäcker am platz hat wieder offen.

der samstag bietet wieder lernmöglichkeiten zur französischen alltagskultur:

  • in lokalen gibt’s scheinbar neuerdings die gewohnheit beim bestellen von bier nach der gewünschten menge zu fragen. weiter beobachten.
  • autofahren soll den pariserInnen wohl abgewöhnt werden: momentane methode der damen & herren in blau: querstraßen absperren sodaß großräumige umwege für kurze strecken notwendig sind die durch zusätzliche staus noch verlängert werden.
  • paté rillette schaf- & ziegenkäse sind wirklich gut. rohschinken auch. crème de marron in dany-form ist auch köstlich (danke für den tip g.)
  • merlan kennengelernt. ein fisch der laut langenscheidt auch auf deutsch merlan heißt. über den geschmack kann ich leider nichts berichten da wir ihn unter einer gepflegten sauce versteckt haben die nicht nur unseren kalorienbedarf für das ganze wochenende problemlos deckt sondern uns auch für stunden flachgelegt hat (außer zur verdauung war der körper zu nix mehr zu gebrauchen. ein dank der erfinderin der couch.). – sachdienliche hinweise zu bezeichnung lebensweise & geschmack von merlan werden unter gregor.herrmann@comodo.priv.at dankend entgegengenommen.

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kapitel 2: mißerfolge & andere beobachtungen

mein eindruck ist daß die handydichte in .fr ziemlich zunimmt & bald die penetranz deutschsprachiger länder erreicht; & nebenbei sind die infos von max.mobil über französische roaming-partner eher – hm – interessant.
das nahende weihnachtsfest & das aktuell laufende weihnachtsgeschäft sind auch hier präsent; auf der bastille ist ein weihnachtsmarkt mit kinderattraktionen (z.b. die überdimensionale schaukel – 2 steher die ein paar deka-meter hoch sind & wo der "sitz" an einem gummiseil hängt; wer da drauf nicht speibt möge die internistin ihres vertrauens konsultieren); & an so einem adventsonntag schlendern die leute herum mit einer geschwindigkeit die sich asymptotisch der nullinie annähert – & mit gezuckertem zeug zwischen hand & mund.
auf zur kultur: das musée picasso ruft; mit dem an sich genialen 29er kommen wir heut' nur bis zur erwähnten bastille; na gut an einem lauen nachmittag (die temperaturen sind wirklich sehr agréablees) durch den marais spazieren ist ja ok. zweiter mißerfolg: in einem der größten musikgeschäfte paris' gibt’s keinen bottleneck. & dann: der tiefpunkt & beweis des elitären kulturverständnisses dieses landes: das musée picasso sperrt um 16:45 zu ist also nur für leute mit seniler bettflucht zugänglich & wir haben nix davon. – heimspaziert.
die zwiebeltorte entschädigt halbwegs für die mißerfolge; abendprogramm: kino – "la squale". ein an sich guter film über jugendliche aus der banlieue – & genau da ist auch der haken die schauspielerInnen reden nämlich auch genau so wodurch ich mir irgendwas hilfreiches – z.b. untertitel auf portugiesisch – gewünscht hätte.
beim demi-pression danach ist das zu sehen was in einer bar gegenüber der jugendherberge nicht anders zu erwarten ist: ein franzose schleppt zwei amerikanerinnen ab …

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kapitel 3: erfolge & weitere erlebnisse

am tag darauf ist paris gnädiger zu uns: der 29er fährt weiter das musée picasso hat glatt noch offen & hat mehr räume & ist überhaupt ganz erquickend; danach auf dem weg durch den marais baby-judo in der auslage gesehen. das grillhendl vom eck ist vorzüglich & die bestellung der kinokarten über’s netz klappt auch wieder.
weniger erfreulich ist daß beim film ("les blessures assassines") wiederum untertitel fehlen (nein diesmal ist es nicht vorstadt-slang aber verständlich ist auch was anderes).
meteorologisch interessant: der föhn scheint zum europaweiten phänomen zu werden; warme luft mit hoher geschwindigkeit gibt’s hier auch zu genüge. & leider steht in der metro-station st.paul nach wie vor ein fahrkartenautomat der österreichische bankomatkarten nicht nimmt; im gegensatz zu vielen anderen.

h. kommt aus wien; auch dort ist es temperaturmäßig ähnlich.
nach soviel konsumierter kultur folgt die produktion: ausgestattet mit photoapparat taschenlampe blitz rasier-/schminkspiegel folien & ähnlichem suchen wir die pampa (konkret war’s dann choisy) & photographieren dort im dunklen züge bäume brücken leitungen steine …
der vollständigkeit halber zur nahrungsaufnahme: soupe de crème à l’aille & spagetthi au saumon et broccoli. schnell übersetzt.

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kapitel 4: er- & mißerfolge

durch die stadt spaziert (st. michel st. germain des prés); metrofahren macht nach wie vor spaß. ein paar erledigungen erfolgreich abgeschlossen; festgestellt welche unmengen an buchgeschäften es in paris gibt – dennoch erfolglos etwas gesucht …
in der trafik: "briefmarken für karten nach österreich bitte." – "gehört österreich zu europa?". karten letztlich erfolgreich beklebt & versendet.
heim essen & müd sein.

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kapitel 5: gegen ende

der letzte ganze tag war natürlich noch einmal ein höhepunkt: zuerst der sportliche event – ein ausflug in den "billard club nation". idyllisch gelegen in der rue de rendezvous dort in einem hinterhof den zu betreten es nerven braucht; an der tür eine glocke & ein schild "club privée" – warum nur denken wir an ein puff? drinnen ist der club dafür vom feinsten: super tische (beheizt) elegantes ambiente sanfte musik. nur besser spielen können sollt mensch …
danach der übliche aber dennoch jedesmal unbeschreibliche höhepunkt des paris-aufenthalts & allein grund genug für ein flugticket: ein abendessen in "la table ronde"; die köstlichkeiten im einzelnen zu beschreiben ist sinnlos – erwähnt sei nur wieder einmal der orgiastische charakter des ganzen mahls.


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