zum ersten mal direktflug INN-CDG gegönnt. aber streßfrei war’s trotzdem nicht. streß #1: mailverzeichnis auf an.s computer raufladen damit’s vor mir da ist; & das mit dem dünnen kabel. streß #2: heute ist feiertag – da fahren die busse nur alle heiligen (im wörtlichen sinn?) zeiten; also taxi genommen. streß #3: (nicht wirklich aber …): beim einchecken natürlich in der falschen warteschlange angestellt; watzlawick läßt grüßen.
im flieger platz 1F also erste reihe; interessanter effekt: gegen die flugrichtung das tischerl in der armlehne & insgesamt ein "viererabteil" wie im zug.
2 stunden später: ankunft in CDG; der lotse murmelt etwas von bus. vamos a ver. – war dann nichts.
am nachmittag gleich volle action: faire le shopping pour le weekend (& das am freitag) im carrefour – eigentlich wär' ich mit dem laden ja schon vertraut wenn sie nicht alles umgestellt hätten (außer den beschriftungen). & soja-sauce gab’s keine. aber sonst viele gute sachen …
"zu hause" neue technische errungenschaften bewundert. computer "justiert". stahlsaiten montiert auf der namenlosen gitarre. altpapier gibt’s immer noch nicht.
& dann gleich ein erster höhepunkt: köstlich essen im "les bombis": ravioles des escargots tournedos de canard et gratin d’ananas et framboises. hmmmm.
angenehm auch meine vertrautheit mit der gegend hier; nur ein neubau wächst & der zweite bäcker am platz hat wieder offen.
der samstag bietet wieder lernmöglichkeiten zur französischen alltagskultur:
mein eindruck ist daß die handydichte in .fr ziemlich zunimmt & bald die penetranz deutschsprachiger länder erreicht; & nebenbei sind die infos von max.mobil über französische roaming-partner eher – hm – interessant.
das nahende weihnachtsfest & das aktuell laufende weihnachtsgeschäft sind auch hier präsent; auf der bastille ist ein weihnachtsmarkt mit kinderattraktionen (z.b. die überdimensionale schaukel – 2 steher die ein paar deka-meter hoch sind & wo der "sitz" an einem gummiseil hängt; wer da drauf nicht speibt möge die internistin ihres vertrauens konsultieren); & an so einem adventsonntag schlendern die leute herum mit einer geschwindigkeit die sich asymptotisch der nullinie annähert – & mit gezuckertem zeug zwischen hand & mund.
auf zur kultur: das musée picasso ruft; mit dem an sich genialen 29er kommen wir heut' nur bis zur erwähnten bastille; na gut an einem lauen nachmittag (die temperaturen sind wirklich sehr agréablees) durch den marais spazieren ist ja ok. zweiter mißerfolg: in einem der größten musikgeschäfte paris' gibt’s keinen bottleneck. & dann: der tiefpunkt & beweis des elitären kulturverständnisses dieses landes: das musée picasso sperrt um 16:45 zu ist also nur für leute mit seniler bettflucht zugänglich & wir haben nix davon. – heimspaziert.
die zwiebeltorte entschädigt halbwegs für die mißerfolge; abendprogramm: kino – "la squale". ein an sich guter film über jugendliche aus der banlieue – & genau da ist auch der haken die schauspielerInnen reden nämlich auch genau so wodurch ich mir irgendwas hilfreiches – z.b. untertitel auf portugiesisch – gewünscht hätte.
beim demi-pression danach ist das zu sehen was in einer bar gegenüber der jugendherberge nicht anders zu erwarten ist: ein franzose schleppt zwei amerikanerinnen ab …
am tag darauf ist paris gnädiger zu uns: der 29er fährt weiter das musée picasso hat glatt noch offen & hat mehr räume & ist überhaupt ganz erquickend; danach auf dem weg durch den marais baby-judo in der auslage gesehen. das grillhendl vom eck ist vorzüglich & die bestellung der kinokarten über’s netz klappt auch wieder.
weniger erfreulich ist daß beim film ("les blessures assassines") wiederum untertitel fehlen (nein diesmal ist es nicht vorstadt-slang aber verständlich ist auch was anderes).
meteorologisch interessant: der föhn scheint zum europaweiten phänomen zu werden; warme luft mit hoher geschwindigkeit gibt’s hier auch zu genüge. & leider steht in der metro-station st.paul nach wie vor ein fahrkartenautomat der österreichische bankomatkarten nicht nimmt; im gegensatz zu vielen anderen.
h. kommt aus wien; auch dort ist es temperaturmäßig ähnlich.
nach soviel konsumierter kultur folgt die produktion: ausgestattet mit photoapparat taschenlampe blitz rasier-/schminkspiegel folien & ähnlichem suchen wir die pampa (konkret war’s dann choisy) & photographieren dort im dunklen züge bäume brücken leitungen steine …
der vollständigkeit halber zur nahrungsaufnahme: soupe de crème à l’aille & spagetthi au saumon et broccoli. schnell übersetzt.
durch die stadt spaziert (st. michel st. germain des prés); metrofahren macht nach wie vor spaß. ein paar erledigungen erfolgreich abgeschlossen; festgestellt welche unmengen an buchgeschäften es in paris gibt – dennoch erfolglos etwas gesucht …
in der trafik: "briefmarken für karten nach österreich bitte." – "gehört österreich zu europa?". karten letztlich erfolgreich beklebt & versendet.
heim essen & müd sein.
der letzte ganze tag war natürlich noch einmal ein höhepunkt: zuerst der sportliche event – ein ausflug in den "billard club nation". idyllisch gelegen in der rue de rendezvous dort in einem hinterhof den zu betreten es nerven braucht; an der tür eine glocke & ein schild "club privée" – warum nur denken wir an ein puff? drinnen ist der club dafür vom feinsten: super tische (beheizt) elegantes ambiente sanfte musik. nur besser spielen können sollt mensch …
danach der übliche aber dennoch jedesmal unbeschreibliche höhepunkt des paris-aufenthalts & allein grund genug für ein flugticket: ein abendessen in "la table ronde"; die köstlichkeiten im einzelnen zu beschreiben ist sinnlos – erwähnt sei nur wieder einmal der orgiastische charakter des ganzen mahls.
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