& wo beginnt es wie üblich? am innsbrucker hauptbahnhof. 1:42. erste überraschung: der brenner-express fährt bis florenz – warum steig ich dann in bologna um? (antwort daheim: weil sich das umsteigen in firenze nicht ausgehen tät. na gut.)
der liegewagenschaffner quartiert mich um & nimmt launig meinen "passport". ein paar stunden gut geruht & diesmal schlafend die alpen hinter mir gelassen. auf kurz vor bologna: diesig wirkts draußen & das poebenenflair ist nur ansatzweise zu merken. sonne noch vor dem ankommen in bologna c.le; umsteigen soweit problemlos. die eurostar-züge schauen recht beeindruckend aus & sind auch innen modern. halte nur firenze smn & roma termini (& dann napoli c.le). die passagiere werden gebeten nur am gang handys zu verwenden.
ein bißchen italienisch wiederholt & schon ist der zug in firenze; himmel bedeckt aber dafür hat der fremdenverkehrsverband duomo campanile & battisterio erfreulich nah an den bahnhof gerückt.
roma termini. schließfach. stadtplan. tabak. & raus. die bars in bahnhofsnähe sind voll & wirken teuer. also rein in seitengasserl. bankomate funktionieren noch & zeigen lit an. grindig-billige einheimischenbar gefunden. erster cappuccino erstes brioche.
kleine runde zum stadtgefühl (wieder-)entwickeln: die via nazionale runter zur piazza venezia; der faschistoide altare della patria ist noch immer reichlich monströs; die fori imperiali sind wie üblich baustellen. einen blick in das kleine restaurant geworfen in dem ich zuletzt wohl 1990 war. il colloseo umringt von touris & adidas-gewandeten italienischen schulklassen. einem sandler auf italienisch erklärt dass ich nicht italienisch wohl aber deutsch & englisch kann.
nach dieser action & einem kleinen 90°-verirrer rauf in den park auf dem hügel gegenüber dem kolloseum; ein bild wie in allen parks: junge mädchen mit handys pärchen jugendliche in der wiese touris mit offenem mund sandler … bank im schatten gesucht (ja im schatten).
mittwochslektüre: ingeborg bachmann kathrin röggla
& wieder stazione termini. warten auf s. die vom flughafen kommt. wahlplakate anschauen. kulinarisch find ich den bahnhof unattraktiv.
s. findet mich klassisch vor: beim pizzaeckeinwerfen. & ab in die nächste bar zum nächsten cappuccino. s. kauft eine gepflegt häßliche bolla neve mit il papa himself drinnen. spaziergang quer durch – spanische treppe von oben & park der villa borghese.
klassisch der verkehr: parken auf zebrastreifen viele vespas & flüssiger verkehr.
metro (mit kindertaschendieben) cappuccino am bahnhof gepäck dem hightech-schließfach entwinden. metro mit live-musik im waggon.
italienische ranger/rover holen uns ab & rügen s. weil sie zu spät kommt; dabei hat sie sich eh brav abgemeldet. (über meine ankunft hat von vornherein niemand etwas gewußt). eintreffen in diesem istituto salesiana (berufsschule oder so). 70 leute aus fast allen europäischen ländern. englisch reden diskutieren austauschen köstlichkeiten futtern blödsinn machen. italienische fahnenschwingerInnen.
nächtliches erlebnis: zwei burschen kommen & versuchen auf italienisch eine geldwechselaktiviät anzubahnen. ich versuche auf italienisch zu kooperieren. sie beratschlagen – auf kärntnerisch.
morgendliches erlebnis: die barfrau gibt mir beim zahlen zuviel heraus; ich versuch’s auf italiensch zu erklären – ich glaub sie hat nicht gewußt warum ich eine münze zurückschieb.
wind. wolken. sturm. kälte. & die dusche ist lauwarm.
ausflug in die stadt: klassische runde mit piazza di spagna fontana di trevi pantheon etc.
regen in rom; aber nur kurz.
konferenzende: evaluation dank küsse & verabschiedungen. lesen. in die stadt. mit mo. 2 stunden vor einer bar neben s.maria maggiore. roma termini: rein in den es nach firenze smn. auf italienisch jemand von meinem reservierten platz vertrieben. lesen. gedanken an innsbruck.
der es ist ziemlich voll. ständig latschen leute auf & ab & die jungamitouris nebenan sind laut & reden nix interessantes. nein nicht unsympathisch aber doch störend. & warum schreien die beiden typen so? ach vielleicht um den beiden girls zu imponieren; ob sie sie so dorthin bringen wo sie sie gern hätten?
umsteigen in firenze smn; 15 minuten sind grad angenehm. rein in den schlafwagen vom brenner-express – der kreis schließt sich wieder …
4:15. das wecken im schlafwagen funktioniert akustisch; wo schalt ich das piepsen wieder aus? anziehen. wie bekomm ich jetzt die kette an der tür auf? 4:20. morgendlicher klobesuch. pumpern an der tür. "paßkontrolle!" – "moment" – "paß-kon-trol-le" – "jaja gleich". willkommen daheim.
4:31 innsbruck hauptbahnhof. vögel zwitschern beim heimgehen.
Italien vom flieger aus. was der g. wohl so alles in seine archaeologie schreiben wuerde? die wasserfelder & die komische farbe der baeume (wohl oliven) wuerde er sicher erwaehnen.
fliegerlektuere: connie palmen/die erbschaft beschaeftigt mich noch den ganzen tag.
roma termini. habe g.'s handynummer nicht mit & denk grade drueber nach, wie ich an seine nummer komme – da sitzt er ja.
die schneekugel war die reise wert.
in der villa borghese lauter maennerkoepfe. unbekannt. keine einzige frau. laut reisefuehrer bekannte (???) italienische persoenlichkeiten. (haben die echt keine einzige frau zu bieten?). entweder nur in italien bekannt oder wir beide sind die totalen loser.
ein weiterer pflichtpunkt (neben der papstschneekugel) war gelati. Hmmm. Fein. Der platz rundherum ziemlich unwirklich. Rom ist ueberhaupt eine gigantische filmkulisse & sehr merkwuerdig.
Beim weg zum flughafen noch die franzoesinnen kennengelernt. Mal wieder gegen meine (vor)urteile gearbeitet & diesmal ziemlich erfolgreich – zwei feine frauen.
Beim heimflug nervt mich ein paerchen aus kirchberg am wagram. Sie sind die einzigen, die bei der landung klatschen. (das gespraech vorher war dementsprechend).
author: s.
copyright © 1999-2024, gregor herrmann <gregor+archaeologie@comodo.priv.at>. CC-BY-SA 3.0.