läßt sich der vorspann nicht verkürzen? immer diese anreise durch alpen u.ä.
südtirol bleibt ein zwitter zwischen tirol & italien. vergammelte anas-häuser & sonst recht adrett. aufschriften zweisprachig aber doch nicht so ganz: "volksschule – <small>scuola elementare</small>" "molino mühle kraftfutterwerk".
gefahren über fortezza dobbiacco cortina d’ampezzo (südtirol vorbei aber dolomiten bergstraßln regen); endlich das ende der berge bei vittorio veneto & dann bald autobahn. & sonne. & ebene aus der nur kirchtürme ragen.
trieste naht mit windeseile – & wir umfahren es elegant & landen wie gewollt am südufer der bucht. eine runde vorbei an den menschenmassen am ufer (strand wär jetzt doch übertrieben) auf den hügel rauf & wieder runter. im ersten ein-stern-hotel gefragt & schon haben wir unser zimmer. parkplatz auch gleich gefunden gepäck rauf & unsere körper unter die dusche. – muggia heißts hier übrigens. & slowenien ist einen steinwurf weg.
ein italienischer abend: am hafen sitzend mit einer kulisse aus touris & touri-kompatibler musik; aber im freien vor einem fischrestaurant & die teller voll echter meerestiere. resumée: nicht alle muscheln sind cozze aber vongole sind auch empfehlenswert. &: in muggia werden keine schönen menschen auf der straße vorbeigezogen aber der mond den sie aufgehängt haben ist voll & hübsch. nur 2 lokale bankomaten sind unkooperativ.
ein italienischer morgen: packen glump ins auto & auf in die (übernächste) bar. cappuccino (der dann als caffè latte bezeichnet wird) brioche – & schlagobers im schüsserl.
auf nach trieste. anfangs ist die stadt widerspenstig & schickt uns mit tourist-info- & parcheggio-schildern im kreis bzw. wieder raus. beim zweiten anlauf parkhaus gefunden & in die stadt spaziert.
montag ist zwar ein schlechter tag für museen aber was soll’s. die stadt ist ganz hübsch; kirchen & äquivalente diverser glaubensgemeinschaften gibt’s zuhauf. wenig alte enge gasserl. mehr paläste & große plätze (piazza dell’unità d’italia …) viel neoklassik & auch monarchie-reste.
wie üblich viele mopeds & cola schmeckt anders.
vor der trattoria auf der piazza hortis steht ein "orf kärnten"-wagen.
ein italienischer nachmittag: deliziöse tagliatelle al salmone ein espresso danach & ab in den park zum erholen reden & lesen.
wieder durch die stadt gewandert: viele banken sehr hilfsbereite einheimische ein paar buchgeschäfte (z.b. mit christa zöchling: haider – luci ed ombre di una carriera). ein letzter barbesuch & ab nach süden. kurz vor der slowenischen grenze noch im (dreisprachigen) supermercato abendessen geshoppt. faszinierend die vielen wassermarken.
grenze italien-slowenien: auf italienischer seite eine klimatisierte telephonzelle. der zöllner weist uns freundlich auf deutsch auf die offene fahrertür hin; & das nachdem wir fast ohne paß-herzeigen durchgerauscht wären.
slowenien. zum ersten mal. schöne gegend. autofahren mit licht rund um die uhr pflicht. nur ein paar kilometer breit.
auch kroatien begrüßt uns recht europäisch: mit einem gelangweilt nickenden zöllner dem der anblick der pässe von außen reicht.
auf landstraßln durch die gegend; gemütlich; die farbe der erde auf den feldern ist schön – irgendwie rotschwarz. manche orte auf der karte entpuppen sich als sardinencampingplätze oder feriendörfer. letztlich landen wir weils dämmrig wird auf einem "autocamping" – einer kleinstadt zum zelten mit 2000 standplätzen & mehr infrastruktur als diverse dörfer. aber trotz diese absurdität ist es ganz hinten nicht eng & recht friedlich. jausnen lesen schlafen.
ein kroatischer vormittag: schnell weg von dem campingplatz & auf in dern nächsten ort: novigrad. capucino & vorher erfolgreich geld aus dem bankomat gezogen. weiter nach süden der küste entlang: an poreč & vrsar vorbei. durch karstige hügel nach rovinj. überall standln am straßenrand mit obst gemüse & schnaps. die landschaft wäre wirklich schön. ärgerlich ist allerdings daß die ganze gegend nur aus tourismus-infrastruktur & den dazugehörigen benutzerInnen besteht.
rovinj: der erste hügel ist angenehm: enge steile gasserl keine leute grobes pflaster. die kirche des franziskanerklosters hat nicht einmal eine schnalle. – die hafengegend ist wieder eine tourifalle. dafür eine piazza mareciallo tito & eine gedenktafel für einen antifaschisten. rauf auf den zweiten hügel (am "kap"). schöner ausblick. meer. bäume. möwen. kurz in die kirche rein: eine ästhetische herausforderung. immerhin wissen wir jetzt daß die heilige eufemia schutzpatronin von rovinj ist. raus auf die schattige wiese mit wind.
südlich von rovinj gibts keine küstenstraße mehr in dem sinn; also auf richtung landesinneres & über schotterstraßln wieder dem meer annähern. 2 nette campingplätze gesehen einen davon genommen: bei fažana in einem pinienwald sehr naturbelassen dünn "besiedelt" & am meer.
wieder viel dreisprachig in dieser gegend – diesmal aber kroatisch italienisch & deutsch (im touri-setting; viele offizielle aufschriften sind aber kroatisch & italienisch). sehr ungewohnt ist es in einem land kein wort der sprache zu verstehen aber ungeniert in der eigenen muttersprache reden zu können. – neben zwei kroatischen noch drei italienische handy-netze.
kulinarisch bietet kroatien – vertreten durch den campingplatz – mißlungenes italienisches essen (zerkochte spaghetti mit frutti die mare aus der dose) & köstlichen einheimischen kadaver (in allen formen von cevapcici & raznjici bis koteletts etc.).
weiter zum südlichsten punkt: pula. pula hat: einen billa ein casino einen mcdonald’s öffentliche parkplätze mit mindestparkdauer ein amphitheater das schöner ist als das colloseo in roma. & einen guten cappuccino. 1 1/2 kirchen besichtigt auf einem riesen-markt eingekauft (wechselgeld: noch ein paar tomaten …).
& wieder nordwärts. ziel: trst. kurze autostrada dann landstraßerl durch reizvolle hügellandschaft. am frühen nachmittag bei drückender hitze in triest angekommen & zielsicher "unser" parkhaus (piazza della libertà – stazione) anvisiert. ins nächste caffè bzw. die nächste libreria.
italienisches café deutscher tabak amerikanisches buch französisches lesezeichen schweizerInnen am nebentisch.
gestärkt gehts zur kultur – ins museo revoltella. innenarchitektonisch witzig & mit statuen & gemälden aus dem 19.&20.jahrhundert. recht erholsam.
zurück zum auto & auf die autostrada gen westen. nach ca. 100 km fahren wir runter auf der suche nach einer pension für die letzte nacht. durch trostlose käffer gewitter aus dem norden kommt immer näher. eine gegend ohne camere.
plan b tritt in kraft: eine pizza (in portogruaro) einwerfen & heim nach innsbruck.
die "abkürzung" nach trento über caldonazzo erweist sich als besserer gemsensteig der stunden braucht. trento erhält dafür den schmückenden beinamen "stadt ohne schilder"; die autobahn ist einzig & allein dadurch zu finden daß man/frau zufällig unten durch fährt. wolkenbruch nach bressanone; & ein zweiter nach brennero.
2:30 dann innsbruck.
copyright © 1999-2024, gregor herrmann <gregor+archaeologie@comodo.priv.at>. CC-BY-SA 3.0.