band 36: ¡no pasaran! & kultur – madrid juli 2003

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kapitel 1: el camino

nach dem donnerstäglichen regen ist es am freitag in der früh nicht nur sehr früh sondern auch kühl. am bahnhof zeigt sich dass der unverlangte ICE einen aufschlag von 3 EUR mit sich bringt & dafür raucherabteile nur ganz hinten hat. gemütlicher ist er auch nicht geworden. – immerhin kein halt zwischen kufstein & münchen-ost. immer noch baustelle dort. die ersten spanierinnen in der s8 zum flughafen. – gut dass ich 2 stunden vor abflug am flughafen bin: die menschenschlangen & -trauben hier sind jenseits von gut. – eine geschlagene stunde stehen vom beginn des eincheckens bis zum gate. an der bar dort bekommen nur zahlende gäste einen aschenbecher.
beim einsteigen in den flieger begrüßen die stewardessen mit den blauen lederhandschuhen & die stewards die honorigen personen mit ¡buenos dias! die anderen mit ¡hola! – die sandwiches sind weniger appetitlich der kaffee durchsichtig die luft kühl & beim landeanflug zieht der duft frischer kotze durch die kabine.
madrid 31°.
auf zur neuen metro. zehnerblock um eur 5,20.
gleich auf drei linien gefahren. 2 hochmodern (neue stationen & neue wägen mit videos) 1 charmant-älter. alle stationen ziemlich labyrinthisch alle wägen klimatisiert. raus auf die plaza de chueca & ums eck ins (übers internet halbwegs vorreservierte) hostal. passt. in der c/ horteleza scheint in jedem 2. haus ein/e hostal/pension zu sein was der blick vom balkon so verrät.

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kapitel 2: el inicio

aufbruch zum ersten bekanntmachen mit madrid. die stadt hält sich recht brav an mein bild des stadtplans im kopf; die entfernungen sind in der realität wie meist geringer. trotz spätnachmittag empfiehlt es sich nicht auf der sonnenseite der straßen zu gehen. gran vía (kinos zeitungs- & once-standln hotels protzbauten) plaza callao calle mayor. 40° in der sonne 35° im schatten. die plaza mayor – der habsburgische vierkanthof der mich sehr an die plaça reial in barcelona erinnert – (haben die habsburger eigentlich von den oberösterreichischen bauern abgeschaut?) ist leer bis auf touris. in der touri-info findet nach der beauskunftung eine statistische befragung statt. puerta del sol: dudelsäcke & hupende taxis. c/ alcalá: weniger aufregend als in den reiseführern beschrieben. egal. am ende im café des círculo de bellas artes gerastet & "guía del ocio" "inmadrid" & "el país" durchgeschaut. ja hier tut sich was. im kino des círculo im rahmenprogramm einer ausstellung über die internationalen brigaden "tierra y libertad" angeschaut. faszinierend obwohl ich ihn eh schon gesehen hab. am paseo de recoletos verweilt. die menschen flanieren vielsprachig & häufig recht hübsch.
zur plaza colón & dann wieder richtung hostal geschlendert; die plaza chueca ist etwas voller als am nachmittag das publikum am frühen abend recht jung. in der c/ fuencarral dann einen kleinen platz mit (freien) tischen vor einer bar gefunden & als abschluss des langen tages mein erstes bocadillo zu mir genommen. – wie schön dass die spanierInnen in bocadillos wirklich nur das reintun was sie angeben.

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kapitel 3: la cultura

klassisches frühstück in der "bar gegenüber" des hostals. in der metro singt ein südamerikaner im waggon; warum nicht. den paseo del prado zum gleichnamigen museo hinaufspaziert mit einer pause im schatten.
der prado also. na bumm. – 3 eur eintritt garderobe natürlich gratis. französischen studentinnen geld gewechselt. die dame an der information redet konsequent auch mit der französin vor mir spanisch. – das gebäude ist riesig & dezent chaotisch ein ziemlicher "zuagong" herrscht in diversen sprachen. die alten schinken sind ja eigentlich nicht so meins nur den mitunter leicht makabren p.p.rubens find ich ganz ansprechend & nebenbei bekomm ich einiges über aktuelle europäische bekleidungstrends mit (die methode nur ein dreieckstuch um den weiblichen oberkörper zu schlingen & hinten einfach zu verknoten war mir neu).
beeindruckend: sonderausstellung "arte protegida" über schutz & evakuierung (valencia katalonien genf) madrider kunstschätze in der zeit des bürgerkrieges.
erholung im nahen parque retiro gesucht. ein angenehmes lüfterl weht …
el país lesen macht spaß: ein kommentar wirft dem verteidigungsminister orwellschen newspeak vor ("friedenserhaltung statt okkupation" im irak) ein flammender artikel eines rechtsphilosophen erklärt dass aznar & der pp den geist der verfassung theoretisch nicht verstanden haben & praktisch durch autoritäres & undemokratisches handeln mit füßen treten. – im hintergrund zupft ein parkmusiker alte hadern.
nach 24 stunden in madrid – spät eigentlich – das erste angebot "ob ich was will gras z.b." vorgebracht in freundlichem englisch.
im bereits erwähnten círculo die ausstellung der photos über die internationalen brigaden im spanischen bürgerkrieg angeschaut. beeindruckend. besonders spannend: ein video das ein interview einer alten französischen (eigentlich: polnischen) jüdin & ihr photoalbum zeigt die als krankenschwester an der guerra civil teilgenommen hat.
auf dem heimweg noch in einer kleinen bar una ración (konkret: lustige würschtl) zu mir genommen.
abendprogramm nach der erholungsphase: in einer netten bar in der nähe des hostals live-musik: zwei junge spanische "liedermacher" – gesang das publikum dürfte zu einem guten teil bekannte gewesen sein; dazwischen una chica die genau 2 griffe auf der gitarre kann aber eine ganz nette stimme hat.

sind die spanischen frauen im schnitt wirklich hübscher oder ist das ein urlaubsphänomen?
auf dem heimweg das spanische nachtleben in den straßen gesehen …

nachtrag zur metro: die ansagen sind nur spanisch aber sehr nett weil dialogisch: männerstimme: "nächster halt:" – frauenstimme: <name der station> – männerstimme: "anschluss zu:" – frauenstimme: "linien X & Y". außerdem verständlich.

halb zwei. in den häusern gegenüber geht das licht aus. die leute haben sich fesch gemacht & gehen aus.

sonntag. ruhig wirkt’s. geschäfte & auch lokale geschlossen. laut reiseführer sperren auch diverse museen u.ä. früh wieder zu. die metro scheint auch auf sparbetrieb zu sein.
das rauchverbot in der metro interessiert nicht alle; auch die euro-einführung vor eineinhalb jahren haben noch nicht alle mitbekommen.

palacio real: so klotzen also die bourbonen: in weiß. – besichtigung erspart weil teuer. zur catedral de la almudena nebenan: da ist grad messe. also weiter nach süden zur basilica san francisco el grande: zu meiner großen überraschung ist hier auch messe (& sonst gibt’s öffnungszeiten). also weg hier & nach osten. über die puerta de moros an einem mercado vorbei zu "la latina" & in seitengassln. hier schieben sich die leute langsam durch & überall gibt’s standeln mit dingen die die welt nicht braucht (rastro heißt die gegend); & ein standl mit jesus-latschen! noch einmal um’s eck & ich bin in schmalen verlassenen gassln die an italienische städte erinnern.

das zweite oberkörperdreieckstuch gesehen diesmal mit deutscher stimme obendrauf.

weiter im kulturprogramm: museo thyssen-bornemisza im palacio de villahermosa. 1992 eröffnet. modern klar übersichtlich ruhig. garderobe natürlich gratis. sehr angenehm. querschnitt der europäischen (& nordamerikanischen) malerei vom mittelalter bis heute auf 3 stockwerken. – die junge aufseherin entschuldigt sich unnötigerweise nachdem sie mich angegähnt & ich sie angelächelt habe.

& ständig lassen sich touristen auf den doppeldecker-cabrio-"madrid vision"-bussen grillen.

viel französisch ist auf den straßen zu hören.

lesepause auf der grünfläche am nordende des paseo del prado. in der hauptpost hier schräg gegenüber hab' ich 1987 einen postlagernden brief abgeholt.

zurück zur zeitgeschichte: heute im círculo: ein film von andré malraux aus 1939. anders als angekündigt nicht französisch mit spanischen untertiteln sondern einfach spanisch.
auf dem heimweg in einer bar in der straße geimbisst; der omnipräsente fernseher im eck bringt sport der in jeder sprache gleich klingt; der hymne nach hat deutschland irgendwas beim schwimmen gewonnen. ungewohnt: auch hier mistkübeln an der theke. – laut aushang wird am vormittag kein alkohol verkauft es gibt aber eine frühstücksmenü bestehend aus kaffee bier & einem belegten brot.
& im hostal im fernsehen läuft die einzige "kommisar rex"-folge die ich je gesehen habe auf spanisch.

abendprogramm: ein kleines blueskonzert im jazz-café populart in de c/ de las huertas. bequem zu fuss zu erreichen nettes lokal netter klassischer blues nur die bierpreise haben pariser niveau. auf dem rückweg gestaunt wie voll die puerta del sol um die zeit ist (v.a. mit hunderten straßenhändlerInnen) & auch die anderen straßln. 2 angebote von leichtbekleideten dunkelhäutigen abgelehnt.

telephonzellen – besser: öffentliche offene telephone – werden in diesem land nach wie vor benutzt.

das gegengewicht des lifts im hostal lauft im innenhof auf.

am sonntag werden schon um eins die straßen sauber gespritzt.

das dritte große museum – das museo nacional centro de arte reina sofia – hat erfreulicherweis auch am montag offen – also auf zur modernen kunst. garderobe natürlich gratis. zu spät bemerkt dass es eine kombikarte für prado thyssen & reina sofia gäbe. erstmals hab ich mir eine audioguía gegönnt. ungewöhnt & sehr fischköpfig. aber auch hilfreich. neben sonderausstellungen (z.b. photos aus madrid der 50er-jahre – nett) zeigt die ständige ausstellung die bildende kunst (v.a. spaniens) des 20. jahrhunderts. u.a. dali miro picasso natürlich. berühmtestes werk: picassos guernica. der angenehme innenhof ermöglicht pausen zwischen den stockwerken.

danach touriprogramm: mit der metro zur station argüelles & runter zum parque oeste. von dort fährt der teleférico (seilbahn) auf den "gipfel" der casa del campo. & das klingt nett weil geschichtlich interessant (front im bürgerkrieg) & lauschig grün. – + allein in einer gondel gesessen. nette erklärungen aus dem lautsprecher – nur auf spanisch. oben angekommen festgestellt dass da sehr wenig ist außer einem café einem spielplatz (mit tischen im schatten) & einem aussichtspunkt. mein vorhaben zu fuß runter zum see zu spazieren könnte an der kombination aus fehlendem plan & unwegsamem gelände scheitern. vamos a ver.

im fast leeren café bei der "bergstation" croquetas gespiesen. – "el país" macht wieder spaß: heute wirft ein kommentar aznar vor ein system des "demo-franquismo" aufgebaut zu haben. – wieder mit der gondel zurück; damit in die falle "2 einzelfahrten sind teurer als 1x hin" getappt. – bei der rückfahrt den see gesehen. da hätt' ich eh nicht hinspazieren wollen.

die hitze macht satt; praktisch eigentlich. die schwarze jean ist allerdings nicht 100%ig ideal; schad eigentlich.

am abend missglückter (oder: erfolgreich abgebrochener) kinogehversuch: der neue greenaway lauft quasi um’s eck; zum glück an der kassa gefragt in welcher sprache (nachdem der veranstaltungskalender unklar war) …
als alternative durch’s viertel gebummelt & im freien ein glas genommen; dazu drei wurstradeln bekommen – sehr angenehm dass es diese tradition noch gibt. daneben haben jugendliche in aller öffentlichkeit gekifft.

in der öffentlichkeit/in bars wird eigentlich wenig wein getrunken; mehr bier oder cola oder gin-tonic/whiskey-cola/…

& neben dem euro gibt’s noch den nokia-standard-klingelton der viele länder verbindet.

nach dem gewohnten frühstück & nachdem ich die großen museen durch hab' kommen kleinere ausstellungen dran. & von denen gibt es massen die meisten gratis & viele mit photos.
auf in nördlichere gefilde. hier sind schon andere leute in metro&straße. in einem schönen alten turm – nach besichtigung meines führerscheins – die photos von christine spengler "los años de guerra" gesehen; photos von opfern in kriege.
mit der metro weiter zur pl.castilla; da stehen sie also die beiden schiefen einander zugewandten glastürme die angeblich die die "puerta de europa" bilden sollen. nun ja.
nebenan im keller der fundación canal die photoausstellung "de la caida del muro a la caida de las torres" angeschaut. nette idee die großformatigen photos mit zeitungskommentaren (meist aus el país) zu ergänzen.

mit einem bus relativ weit die castellana hinuntergefahren (einen durchgehenden gibt’s offensichtlich nicht); naja breit aber einen vergleich mit den "campos elíseos a parís" besteht das ding nicht.
weiter über die pl.colón auf den paseo recoletos.

die fundación ICO in der nähe des museo thyssen hat – im gegensatz zu den meisten anderen kunsträumen – auch zwischen 14 & 17 offen. zu sehen gibt’s photos von sol lewitt. recht witzig was der kerl so geknippst hat (viel alltag …). – das spanische parlament – "congreso de los diputados" oder "las cortes" ist ästhetisch eher missglückt. die plaza de las cortes wird grad umgegraben.

in den metro-stationen gibt’s verschiedene arten von zeitanzeigen: in wieviel minuten der nächste zug kommt oder vor wieviel mal 10 sekunden der letzte gefahren ist. dass es züge ohne ansagen gibt ist weniger praktisch zumal in den waggons meist pläne aller linien hängen (& der passende meist irgendwo).

hoch lebe die erfinderin der klimaanlage!

nächstes ziel: museo de la ciudad. wieder mit der metro in den nordosten. & dann: "cerrado por reforma". super.

nach ein paar tagen fällt mir gar nicht mehr auf dass das spanische cola süßer ist.

fast vergessen dass die telebancos auch hier & v.a. auch hier gratis euros ausspucken.

abschluss der ausstellungstour: photoausstellung "robert mapplethorpe: black men" in der galerie arnés+röpke (zwischen colón & chueca): sehr schöne porträts & akte in schwarz-weiß. gekauft hab ich nichts weil die preise bei 10.000 euro anfangen (oder sollen das peseten mit dem falschen währungssymbol sein?)

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kapitel 4: una noche española

die gran vía in der abendsonne gen westen geschritten. mühsam. nach einem tag "suche" einen postkasten gefunden. plaza españa: das sind die also die franquistischen protzbauten. häßlich wie erwartet & die torre de madrid schaut auch eher vergammelt aus. cervantes don quichote & sancho pansa kurz besucht. über den policía-kastenwagen daneben gewundert.

erfolgreicher kino-besuch: the magdalene sisters (englisch mit spanischen untertiteln). puh. – danach in ein café – essen kann trotzdem nicht schaden. "imagine" wird gespielt. dann lou reed. das bocadillo ist allerdings nicht überzeugend. – neben der gran vía an einen ruhigen tisch im freien gesetzt.

knapp vor medianoche: das café berlín (bei callao) nach etwas suchen doch gefunden. lt. reiseführer ein "jazz-café". erster eindruck: sehr nett (& es kommt wirklich jazz aus den lautsprechern); wilde jungs bauen grad auf – könnt ja noch ein unerwartetes konzert werden. – mit der netten kellnerin so ziemlich zum ersten mal auf englisch umgeschwenkt – aber ihr spanisch war zu schnell & sie hat das englisch freundlich angeboten. bis auf die getränkepreise sehr angenehm.
das schokoladefarbige mädel entschuldigt sich kurz dafür dass sie vor mir tanzt & mir so die sicht nimmt aber ihr sich bewegender körper ist eh hübscher als der überwuzelte sänger; der blonden netzleiberlträgerin sieht man an der nase die habsburgische vergangenheit des landes an; der typ neben mir raucht recht geruchsintensiven shit. – in der pause quatscht die nette kellnerin mich-den-ausländer-der-nicht-g’scheit-spanisch-kann gleich auf englisch an.
bemerkenswert: ein ganzes lokal tanzt; & kifft. – um 3 latscht ein typ mit koffer in aller ruhe herein stellt sich auf die bühne & spielt mit seiner posaune mitten im lied mit.
heimweg: um diese zeit sind auf der gran vía sowohl die nutten als auch die sandler aufdringlicher. die horteleza ist dafür erstaunlich friedlich.

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kapitel 5: el fin

bilbao: im café comercial kann mensch dem koch beim zubereiten frischer churros beobachten. plaza dos de mayo: die statuen der aufständischen (1808 gegen napoleon) haben bierflaschen in die hände gedrückt bekommen; alte leute sitzen auf den bankerln im schatten kinder spielen.
mehrere grow shops viele feuerversicherte häuser schmale gehsteige & singende bauarbeiter gibt’s in diesem viertel. nächste pause: der park nördlich des kulturzentrums conde duque.
zu fuß über argüelles nach moncloa. leicht franquistischer platz. triumphbogen. auch recht.

die madrilenen neigen etwas dazu die wortenden (v.a. die plural-s) beim reden auszulassen.

mit der metro nach lavapiés. das "ur-madrid" – ja hier wirkt’s kleinstädisch ruhig (kann auch an der siesta-zeit liegen) & multikulturell. hinauf (im wörtlichen sinn!) nach norden. c/ magdalena & plaza tirso de molina; etwas nach westen: da ist ja schon die plaza mayor zu sehen; noch etwas nach westen & dann über nette plätze rauf zur plaza de san miguel (mit gleichnamigem mercado). pause; zum ersten getränk werden chips gereicht zum zweiten oliven; angenehm.

& die eiswürfel sind meist so groß dass sie im glas nur übereinander platz haben.

das metro-netz ist interessant: zeitweise gibt’s an jeder kreuzung eine station in manche gegenden kommt man dafür nicht direkt (prado & thyssen-museum z.b.). – nett sind die schiftlichen & akustischen hinweise "diese station liegt in einer kurve" & dass man nicht zwischen waggon durchfallen soll (ja die gefahr besteht wirklich).

über alte plätze zur puerta del sol geschlendert; dort endlich den berühmten null-kilometer gesehen – noch unspektakulärer geht’s kaum. – der hitze der stadt wieder in den parque retiro entflüchtet.
eine skandinavische touristin zeigt stolz ihren töchtern ein seidenhalstuch mit picassos guernica als motiv; geschmack?
auf dem heimweg wieder südamerikanische musik im metro-waggon; der buchladen an der ecke hat "heidegger: ser y tiempo" im schaufenster; in einer "neuen" bar gejausnet: empanadillas.

abschlussabend. im veranstaltungsführer findet sich wieder ein konzert in der nähe. ups eine schicki-micki-bar – naja ausprobieren. laut kellner beginnt das konzert auch eine stunde später. auch gut – ich hab ja ein buch mit.
das konzert ist dann im keller (auch stylish aber es geht); die chica am eingang ist recht kooperativ trotz meiner sprachlichen schwächen & dezent unfähig beim rausgeben (zuerst nichts dann zuviel …). das konzert selbst: laut – aber das ermöglicht das abschalten & den flug der gedanken … "el tubo" gibt’s doch auch in madrid!

die spanische sprache ist schön auch wenn ich vom gesprochenen nur bruchstücke versteh'.

abschluss im café antik; erstaunlich leer; buch fertiglesen. – ups ich werde rausgekehrt …
vom balkon vor dem zimmer ein letzter blick auf die beleuchtete uhr des telefónica-hochhauses.

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kapitel 6: la vuelta

von der hostalangestellten drauf hingewiesen dass ich in einer viertelstunde das zimmer räumen muss; passt ganz gut zu meinem zeitplan. ein letztes frühstück in der "bar gegenüber". interessant ist zu beobachten dass beim café con leche die milch aus 2 kandeln (heiß-kalt?) eingeschenkt wird. rast im "park" bei der metrostation tribunál.
in der metro dann eine briefträgerin mit 2 wagerl.

nach den erfahrungen in münchen beim abflug diesmal wieder sehr rechtzeitig am flughafen (detail: iberia will nur mindestens 30 minuten vor dem abflug einchecken) aber hier ist es eh recht ruhig. am automaten eingecheckt – sehr nett so mit sitzplatzwahl am bildschirm … charmant ist der flughafen nicht aber auch diese wartezeit wird lesend vorübergehen …
vorm security check eine kurze schlange; dann der ziemlich lange weg zu den E-gates – der moderne teil. am smoking-point gibt’s einen self-extinguishing ash-tray. die durchsagen sind auf spanisch & auf englisch sehr verständlich (die englischen aber nicht wirklich korrekt). der flug wird vorzeitig (!) aufgerufen.
& dann: warten im bus. warten im flieger. abflug ca. 1 stunde verspätet ankunft auch. MUC: 20°. regen.
ein paar stunden mit freundInnen verbracht. angenehmes ankommen im deutschen sprachraum.
den nachtzug münchen-florenz grad noch erwischt. ziemlich voll aber ich sitze.


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