band 41: kremšnita & fleisch – ljubljana/zagreb april 2004

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kapitel 1: aufbruch

spätvormittag. sonnig aber kühl. immerhin kein regen. frühlingswetter ist was anderes.
vor der abfahrt (mit verspätung) noch ein kaffee im m-preis/baguette am bahnhof.
umsteigen in schwarzach-st.veit; der eurocity hat gewartet. im abteil eine einzelne dame auf dem weg von hamburg nach zagreb.
auch in kärnten noch sonne. der zug wird in villach getrennt. weiter nach süden.

österreichische passkontrolle. tunnel.
jesenice. slowenische zollkontrolle. slowenische passkontrolle. slowenische fahrscheinkontrolle.
regen; aber nur bis bled dann wird’s sonnig & die berge verschwinden. plötzlich ljubljana – der zug hat seine verspätung aufgeholt.
der österreichische zugführer durchsagt auf deutsch & englisch der slowenische dann auf slowenisch & deutsch.

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kapitel 2: fast in der eu

ankunft in ljubljana: moderner bahnhof wichtige aufschriften slowenisch/englisch mcdonald’s & pizzeria. freundliche touri-info vermittelt preiswertes zimmer.
in die stadt spaziert burg & häuser in der abendsonne lauschige stimmung am bach. einzelne verwegene sitzen im freien. auch die kellnerin im ersten café spricht freundlich englisch. über die "3 brücken" am rathaus vorbei durch die altstadt. in ein wirtshaus gefallen in dem die slowenische volksmusik zwar wie die österreichische klingt aber das fleisch wie erhofft quantitativ & qualitativ balkanisch ist.
weitergebummelt an saufenden jugendlichen vorbei eine noch spät geöffnete kirche besichtigt & in einem letzten café eingekehrt.
bankomaten gibt’s genügend der (m)eine nur mit etwas verwirrender zuordnung der beschriftungen zu den knöpfen.
zurück in die pension mit dem freundlichen taxler der zwar nicht fremdsprachlich aber durchaus kommunikativ begabt war.

nächster tag. wetter zwischen grau & feucht temperatur erinnert mitunter an paris in dezembern. egal.
viele neue u/o saubere autos. viele radwege mit rotem asphalt. noch 3 wochen bis zum eu-beitritt.
gepäck am bahnhof ins schließfach das aus .de stammt & mit euro-münzen oder jetons funktioniert. wieder durch die stadt spaziert. viel jugendstil viel restaurierte häuser dazwischen bausünden aus früheren jahrzehnten. manche busse haben auch englische aufschriften.
nach der kaffeepause mit passantInnenfernsehen kurz die national- & unibibliothek innen angeschaut: schwarzer marmor ist schon eigen.
durch den leichten regen spaziert an botschaften & vielen schönen alten (u.a. jugendstil-) häusern vorbei. eine letzte rast in einer bar am bahnhof – & den zug versäumt. dafür war’s dann im kratochwill wieder kulinarisch erfreulich.
sehr viele leute (mit denen wir touristisch zu tun hatten) reden englisch (u.a. der junge angestellte auf der bahnpost); & bis auf die ungewohnte sprache wirkt ljubljana ganz "gewohnt" mitteleuropäisch. – bei den autokennzeichen gibt es unterschiedliche wappen nach dem LJ.

nach genau 24 stunden ljubljana mit dem gleichen zug mit dem wir angekommen sind weiter richtung zagreb. im abteil diesmal 2 ältere damen die aus deutschland nach kroatien reisen; incl. einem trampolin.

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kapitel 3: weiter nach süden

dobova. grenze .si-.hr. der slowenische zöllner geht vorbei. der slowenische polizist wirft einen ausreisestempel in den pass. die loks werden gewechselt. der kroatische schaffner kritzelt händich auf die rückseite der fahrkarte. der kroatische zöllner kontrolliert pässe. der kroatische polizist kontrolliert pässe. die verbleibende mitreisende dame erinnert uns dass hier in 3 wochen die neue eu-außengrenze ist.

plötzlich zagreb. es regnet. keine touri-info am bahnhof. aber da muss doch eine jugendherberge in der nähe sein. reiseführer. 2x ums eck. weil jemand abgesagt hat ist ein doppelzimmer mit klo & dusche frei. bestens. kuna vom (raika-)bankomat geholt. lage & preis der unterkunft sind angenehm das haus selbst hat einen eher herben charme. komplettabsturz der zimmerfenster verhindert.

den tag beendet mit einem ersten kurzen rundgang durch das abendliche & verregnete zagreb; in einem hinterhof das golf-café entdeckt.

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kapitel 4: auch bald in der eu

zwischen jugendherberge & bankomat liegt die slastičarnica šime. ausgiebig gefrühstückt (kremšnita z.b.). auf dem jelačićplatz & in der nähe buchgeschäfte (mit sehr hilfsbereiten verkäuferInnen) besucht. viele. straßenbahnen fahren am herrn jelačić vorbei ostereier werden verkauft.
auch hier sprechen so gut wie alle englisch; neben dem raikabankomaten steht ein raikageldwechselautomat; in lokalen wird mit dem bestellten gleich eine quittung serviert.

rauf aufs kaptol & rein in die kathedrale. warteschlangen vor den beichtstühlen: frauen mit einkaufssackerl junge männer mit regenschirmen … v.a. gotik – schön aber nicht überladen.
auf dem anderen hügel dem gradec in eine ausstellung gestolpert – zeitgenössische niederländische (zumeist in paris lebende) malerInnen & ein schräger griechischer bühnenbildner. auf der katharinenkirche daneben erinnert eine tafel an das große erdbeben von 1880. – viele kroatische fahnen viele österreichische banken. – erholung in einem feinen café namens fantasy club.

der ausblick vom lotršcak-turm ist durchaus malerisch die gegend um den markusplatz auch hübsch. die markuskirche innen eher schlicht (bis auf die golddecke) mit dicken säulen & kroatischen sätzen unter den bildern. regierungssitz & parlament unspektakulär. das politische herz kroations recht verschlafen & ähnlich dem innsbrucker domplatz.
durch das steinerne tor zurück zum jelačić-platz.

abendessen in einem gasthaus. die kellner voll schlichter freundlichkeit die speisekarte lang die speisen geradlinig & ohne firlefanz. & delikat. – auch hier um 23:00 sperrstunde.
tagesabschluss in einer bar die mensch wohl auch disko nennen könnte.

sonne strahlt ins zimmer. ostersonntag. über den westlichen grüngürtel spaziert. am trg maršala tita ecke masarykova hat das café kavkaz offen (neben dem nationaltheater). laut eigenbeschreibung seit 1906 & angelehnt an wiener kaffeehäuser. sehr angenehm. hinweise auf der getränkekarte:

Persons under 18 are prohibited from taking alcoholic drink.
In case You are not given the bill you are not obligated to pay.
The book of complain is at your disposal at the counter.

ostersonntag nachmittag: alle museen entweder überhaupt geschlossen (wegen sonntag oder wegen ostern) oder am nachmittag zu. dafür bieten straßencafés ruhige stunden in der frühlingssonne.

das oktogon: eine "shopping mall" aus dem jahr 1901 mit einer achteckigen halle mit glaskuppel als zentrum.

architektonisch ist zagreb überhaupt sehr angenehm – weniger jugendstil als in ljubljana aber auch viele alte häuser der k&k einfluss ist unübersehbar aber es ist durch plätze & parks mehr platz als z.b. in wien.

essen an sonntagen ist laut reiseführer allgemein schwierig; der ostersonntag macht’s nicht besser. nach einigem herumirren landen wir am kaptol gegenüber der kathedrale & speisen wiederum köstlich. – ausklang in einer bar wo die kellnerin wiederum englischsprachig & freundlich ist.

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kapitel 5: rückreise

wecker. auschecken. zum bahnhof.
es gibt ein restaurant der kaffee & der raum sind ok die imbissvitrine eher kahl. die durchsagen nur kroatisch.
der bahnhof bietet bahnsteige der fahrplan im zug ist kroatisch & z.t. slowenisch.

abfahrt des zuges. noch in zagreb kontrolliert die kroatische polizistin die pässe & der schaffner schreibt hinten etwas auf die fahrkarte. – 29 km bis zur grenze in dobova.
grenzbahnhof dobova. der slowenische polizist liest ausführlich die pässe & stempelt sie. der slowenische zöllner fragt auf slownisch nach verzollbarem.
die slowenische eisenbahn begrüßt auf kroatisch slowenisch & deutsch der slowenische schaffner kontrolliert im abteil & im speisewaagen die karten der kellner im speisewaagen ist ganz kakanisch & die vorbeigezogene landschaft malerisch.

jesenice. der slowenische polizist geht an der abteilen vorbei. der österreichische gendarm kontrolliert die pässe. später noch der österreichische schaffner.

warum stand in zagreb eigentlich münchen & im zug salzburg als ziel? – umsteigen in schwarzach-st.veit. kein kommentar.


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