band 50: wildschweine & muscheln – korsika juli 2005

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kapitel 1: reiselust & -frust

innsbruck-livorno: 8 stunden. immer wieder stau oder mühsamer verkehr. der übliche genuss des anblicks der po-ebene vom letzten hügel vor verona aus bleibt aus: es ist zu diesig. die schwüle hitze außerhalb des klimaanlagengekühlten autos schlägt beim öffen der tür zu. rechtzeitig über eine stunde vorher bei der fähre - die dann nach fast 3 stunden warten mit satter verspätung abfährt. rauchverbot im inneren der italienischen fähre.

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kapitel 2: akklimatisieren

das hotel ist zu später stunde freundlich. tiefer schlaf.

bastia bei tag: vorne das meer hinten der hügel mit dem städtchen. in der altstadt lebensmittel- & ramschmärkte. palmen & fischgeruch. straßencafés.

die straße nach corte schlängelt sich wildromantisch durch ein enges tal die berge hinauf ein bisserl erinnert die gegend ans küthai. winzige ansiedlungen mit einer mischung aus netten häuschen & vergammelten ruinen. diverse aufschriften auf mauern auf den zweisprachigen ortstafeln ist zum teil der französische begriff weggeätzt oder übermalt. die alte oberstadt in der ehemaligen hauptstadt mit der uni wo mensch korsisch studieren kann hat enge steile gasserl mit schiefen stufen & kopfsteinpflaster. die unter aragonischer herrschaft errichtete zitadelle biete einen weiten blick; das "museu di a corsica" ist modern gestaltet vom inhalt her aber eher alt. – eine sandwicherie bietet labung in der hitze. der bankomat spricht leider nicht korsisch.

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kapitel 3: die größte "stadt"

die straße nach ajaccio ist wieder wildromantisch überschreitet einen pass & geht dann durch ein tal hinaus bis ans meer. die -2A- (& die -2B-) nummern fahren recht zügig. ajaccio ist die größte ansiedlung auf korsika (irgendwas über 50.000 einwohnerInnen) die einfahrt zeigt wohnblocks am hotel an einem boulevard in hafennähe fahren wir nur einmal vorbei ohne es zu sehen. die rezeption des hotels ist in einer bar die zimmer im 3.stock eines hauses nebenan. die bar serviert korsisches bier (mit maronimalz). abendspaziergang durch die kleine stadt. wenig menschen dann doch noch offene lokale. kilos von muscheln zum abendessen. myrthenlikör als digestif. die bar in hafennähe schließt um 00:30. im hotelzimmer steht die luft etwas. im innenhof hängen kreativ verlegte stromkabel.

montag vormittag in ajaccio: das musée fesch sperrt erst um 14:00 auf; die photos in der bibliothek sind nicht schlecht; das bonapartische zimmer im rathaus ist kabarettreif; der café crème auf der place foch wird von der mittagshitze abgelöst; die maison napoléon & die kathedrale haben auch noch zu. am markt gibt’s lustige würste auch zum verkosten. raus aus der stadt etwas nach süden ans meer zur plage d’agosta. fast menschenleer. warmes meer & nach dem aufziehen von wolken wird auch die lufttemperatur erträglich. einzelne regentropfen. letztlich vertreibt aufkommender starker wind die leute vom infrastrukturlosen strand. am abend auch wieder mehrmals etwas regen. alle autos sind danach ziemlich verdreckt. in der altstadt köstliche pizza gegessen; viel ist hier wirklich nicht los die meisten bars haben zu einige familien spazieren eisschleckend nach hause. – zum tagesabschluss noch ein getränk aufs haus in der pinguin-bar. die stammgäste fahren nach dem ausgiebigen konsum harter getränke mit dem auto weg.

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kapitel 4: weiter nach süden

die bundesstraße richtung bonifacio schlängelt sich durch gebirge in einem ort ist sie dann einspurig mit blockabfertigung. verlassene gendamerieposten große nekropolen kleine restaurants. propriano besteht aus touristen touristenläden & einem hafen. nach sartène bietet sich ein schöner blick aufs meer danach geht’s ins landesinnere & über figari nach sotta in unser hotel. nachmittag am "schönsten strand korsikas" südlich von porto vecchio. es schaut wirklich aus wie in einem karibikreiseprospekt. abend in porto vecchio. das städtchen hat vermutlich gleich viele restaurants wie einwohnerInnen & deutlich mehr autos & ein vielfaches mehr an touris. zum glück scheinen allgemein auf korsika die meisten touristInnen aus frankreich zu sein. – gutes essen & früh zurück ins ausgestorbene hotel im ausgestorbenen sotta.

porto vecchio war nur ein lauer vorgeschmack auf bonifacio – hier gibts schon die gebührenpflichtigen parkplätze am ortseingang & in der oberstadt geht’s zu wie in rovinj oder vor dem goldenen dachl. die hafenrundfahrt ist eigenlich ganz lustig mit grotten & blick auf die stadt vom meer aus. die pause am hafen tut gut die gassln sind nett & der friedhof mit den häusln ganz witzig. lonzo ist speckartig. der zeitungsladen hat nur corse-matin. die johannes-der-täufer-kirche ist hässlich. das meer malerisch. sardinien ist 18 km entfernt. die "hauptkirche" ist auch eher eine niederlage (decke baufällig säulen gemalt etc.) die tür auf der seite führt nicht in eine sakristei sondern ins wirtshaus. auch hier viele familien – & auch bikinis in der stadt.

angenehmer nachmittag in einem café in einem hof delikates abendessen in einem zufällig gewählten restaurant. kühler starker wind. im hafen liegt die sir robert baden-powell daneben diverse nobelyachten deren kinder im irish pub flaschenweise whiskey trinken. der korse an sich ist ein eher flotter autofahrer im autoradio bietet italien mehr als frankreich.

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kapitel 5: ganz in den norden

porto vecchio-bastia in 2,5 stunden; die bundesstraße führt durch örtchen am meer die (zur straße hin zumindest) wenig bieten. der gegensatz von meer (rechts) & bergen (links) ist durchaus bemerkenswert. vor bastia beim géant groß eingekauft: immer wieder nett so französische supermärkte. bei den wein-aktionen stehen offene flaschen zum degustieren 1664 gibt’s hier auch. - nördlich von bastia gejausnet mit pastete käse wurst & crème de marron. auffällig viele mülltrenn-/-sammelstellen stehen auf korsika & der géant hat keine gratisplastik- dafür papiersackerl. die schmale straße schlängelt sich der küste entlang das cap corse hinauf. rechts unten das blaue meer links steinige abhänge. in santa severa in der pension eingecheckt. – zwei handynetze sind hier erreichbar: sfr (fr) & wind (it).

leckeres lokales abendessen im kleinen restaurant am hafen – die fische im hafenbecken bekommen die brotreste.

rundfahrt am/ums cap corse: steil hinauf karge landschaften windräder abenteuerliche strassln meer direkt nebeneinander. das anbringen einer mittelinie auf einspurigen straßen macht diese auch nicht breiter. stopp in rogliano: an den hang geschmiegt alte gemäuer leere häuser autowaschende einheimische. runter ans meer wo die kühe am strand stehen & der leuchtturm auf der insel gegenüber ausharrt.

viele spar-märkte sind auf korsika zu sehen. & wenig wlans.

nach der einzigen windmühle korsikas kommt bald – nach einer steilen abfahrt – der hafen von centuri der eine hohe gastronomiedichte aufweist. next stop: nonza. schon aus der ferne recht hübsch mit rot-gelber kirche & turm. der ort liegt hoch über dem asbestverseuchten schwarzen strand mit den inschriften aus weißen steinen. in der kirche hängt die ste.julie gemalt hinter dem altar am kruzifix.

patrimonio. schön am hang gelegen in der spätnachmittagssonne; das meer wirkt zwischen den felsen im hintergrund wie ein bergsee. wein degustiert (der rote ein ziemlicher sauerampfer) & das gitarrefest doch nicht besucht. von patrimono nach bastia sinds nur 18 km aber ein ziemlicher pass liegt dazwischen; oben ist es düster kein einladender ort. auf der mülldeponie über bastia "weiden" kühe. in bastia landen wir wieder am beginn der reise & biegen nach norden auf die ostküste des cap corse. pause in erbalunga auf einem netten platz. das abendessen in santa severa ist wieder delikat – nur die bontempiorgel im nachbarlokal nervt. – abendliche kühle in der bucht.

ortstafeln haben verschiedene funktionen: neben dem unlesbarmachen der französischen aufschriften (#kapitel_50_2[s.o.]) lassen sie sich mit kugeln durchlöchern oder hinten mit parolen wie "araber raus!" oder "drogen raus!" beschriften.

abschlussabend abschlussessen in santa severa im zweiten restaurant. endlich gambas. windig. aber nicht kalt. auch hier nehmen sie keine kreditkarten. in der bar nebenan spielt erstmals musik. sie gefällt den filles mehr als uns. heimspaziert.

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kapitel 6: heimwärts

das aufstehen um 6:00 hat den vorteil der morgensonne & der leeren straßen. am hafen in bastia gibt’s getrennte spuren für die einzelnen destinationen ticket-check beim reinfahren & rechtzeitiges reinfahren ins schiff. cappuccino beim italiener an der bar.
der handtrockenapparat am klo klingt wie ein rasenmäher.

livorno-innsbruck in unter 6 stunden (incl. 2 pausen). das wetter trübt sich wie gewohnt nach verona ein.

den pass im ganzen urlaub nur einmal (in einem hotel) gebraucht.


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