flughafentaxi again. abfahrt mitten in der nacht um 3:10. ereignislose & schnelle fahrt nach MUC wo es bei der ankunft zwar leben & kaffee aber noch keinen offenen check-in-schalter gibt.
der vorteil des online-check-ins liegt darin dass der "gepäckabwurfsschalter" der business-schalter & damit der ohne schlange ist.
mitlerweile rauchverbot im gesamten gebäude.
unaufgeregter flug mit deutschen familien nach madrid.
dort mit einem u-bahn-artigen teil zum terminal 4S. passkontrolle. auf förderbändern durch das moderne terminal. zonas de fumadores.
12 stunden.
12 stunden auf dem gleichen sitz.
die republik argentinien hat dann einreiseformulare auf denen sie viel wissen will. bei der einreise wird viel & wichtig gestempelt.
nach dem gepäckförderband will der zoll das gepäck noch durch einen scanner geschickt sehen.
mit dem taxi & seinem patriotisch-netten fahrer durch mautstationen zum busbahnhof. großes leicht verwirrendes aber letztlich nettes gebäude. tickets für den bus nach mar del plata gekauft.
argentinisches spanisch klingt dann doch noch einmal anders.
5 stunden fahrt im bus mit den halb- & betten. recht erholsam eigentlich. dann doch ein taxi gefunden & nach insgesamt 30,5 stunden reise im hotel angekommen. automarke am eincheck-formular nicht ausgefüllt.
ankommen. schlafen. einleben.
viele sprachen viele gänge beim essen lokales bier.
zum strand spaziert. feine temperatur in der sonne die zehen im meer sind aber etwas unglücklich.
diverse plakate rufen zu gesetzestreue auf (sicherheitsgurte &c).
späte essenszeiten. ganz angenehmer rhythmus.
im lauf der zeit wird das wetter frühlingshafter. das "italienische" eis ist anders als in italien aber gut & das lokal lustig. auch gefrorene bananen mit schokoglasur führt das geschäft.
das einlagige klopapier hat verbesserungspotenzial.
der erste bankomat mag meine karte nicht. etwas weiter bei einer bank sind dann mehrere cajeros die zwar viele fragen stellen aber kooperativ sind. – neben pesos tät’s auch dollars geben.
spazieren durch die fußgängerzone zur plaza san martín. sonne. flanierende leute. sprung in die recht schlichte gotische kathedrale mit den glasfenstern. zurück durch einkaufsstraßen.
einige der jungen leute hier haben & viele wollen einen europäischen pass (meist italienisch aufgrund der vorfahren). einige waren auch in europa (studium &/oder reisen). bezüglich der zukunft argentinien reicht die spanne von pessimismus ("es wird sich nie was zum besseren ändern") bis optimismus ("wir können gemeinsam schrittweise verbesserungen erreichen").
abendspaziergang durch das frühlingshafte mar del plata zu einem netten braugasthof. neben selbst gebrauten biersorten (& weißwurst/knakwurst (sic!)) argentinisches fleich in spanischen tapas.
das essen ist dann doch recht italienisch angehaucht.
mit bussen raus aus mar del plata; teils verfallende häuser viele geschäfte eine demo. dann übers flache
land.
besuch bei einer alten estáncia. kurze führung langer asado
entspannen in der sonne.
mit dem bus zurück von mar del plata nach buenos aires. kühl ist’s am abend.
spazieren am vormittag. die av. 9 de julio ist wirklich breit. auf einem hochhaus in der nähe des obelisken steht ein österreichisches (!) häuschen.
avenida callao. französische häuser. pizzaladen mit langen bestellzeiten & pizzamischungen auf metallplatten.
am abend ist es in den breiten straßen (corrientes) ganz nett ruhig & hell.
nachmittagsspaziergang. wind. plaza de mayo mit niedrigem präsidentenpalast & kleiner kathedrale.
viele politische graffitis am boden & an den hausmauern.
av. florida. av. de mayo. altes buchgeschäft mit faszinierender auswahl. altes café tortoni mit viel zucker & kaltem raucherzimmer.
warme sonne. kalter wind. viele lokale mit wi-fi. die meisten rauchfrei.
weit weg von europa. anders aber doch nicht sehr fremd.
plaza del congreso. typisch-bombastische statue. mini-park mit
bänken.
graue wolken kalter wind.
subte – die u-bahn
funktioniert recht gewohnt. etwas voll & die ansagen könnten lauter
sein.
zum cementerio de la recoleta fährt leider keine direkte u-bahn aber ein bisserl
spazieren gehen schadet ja nicht. – im friedhof dann ein plan &
viele katzen & viele grabhäuser (& keine flachen gräber).
evitas grab ist eher unspektakulär.
nebenan eine barocke kirche die zwar viel gold hat aber dazwischen viel weiße
mauern.
& daneben das centro cultural mit einer großen photoausstellung.
zurück wieder zuerst zu fuß & dann mit der komplett überfüllten u-bahn inclusive fußgängerInnen-stau in den gängen beim umsteigen. – & warum fragen die leute eigentlich gerade mich ob die u-bahn nach XY fährt (nicht dass ich es nicht wüsste …). & warum fährt die subte eigentlich nur bis 22:00?
das schachbrettmuster der stadt (eigentlich: der argentinischen städte) ist anfangs etwas ungewohnt aber letztlich – zusammen mit den straßenschildern (mit hausnummern (die der entfernung entsprechen)) – recht praktisch.
leute anschauen ist spannend – v.a. wegen der großen vielfalt.
san telmo: gässchen kopfsteinpflaster galerien standln. café auf der plaza dorrego.
die kirche um die ecke hat zu; das museo de arte moderna ein eck weiter auch. nächste pause im parque lezama – friedlich.
wieder nach norden & zu den diques & nach puerto madera. wasser & renovierte lagerhäuser mit spazierweg.
die sonne im norden ist nach wie vor gewöhnungsbedürfig.
im osten neue hochhäuser & glaspaläste im westen teure lokale. flanieren.
im norden der docks ein sprung ins museo de la inmigracion. interessante idee in der umsetzung aber stark ausbaufähig.
rüber zur plaza san martín. netter park. das denkmal für die gefallenen im falkland/malvinas-krieg ist etwas bizarr mit quasi-olympischem feuer & zwei echten soldaten davor.
fußgängerzone (florida & lavalle). etwas eng ganz nett nur die zettelverteiler alle 10 meter nerven. – randvolle u-bahn.
auf den straßen sind viele taxis mit einzelnen passagierinnen zu sehen.
die fußgängerInnen-ampeln blinken rot bevor sie ganz rot werden.
einige leute verwenden handies wie walkie-talkies sprich: sie halten die dinger abwechselnd vor den mund & ans ohr.
die hauptpost existiert als gebäude die dienstleistungen sind aber übersiedelt.
kultur 1: MNBA. nicht alle angekündigten/ausgeschilderten ausstellungen existieren. nette alte argentinische photographien.
kultur 2: MALBA. auch hier ist manches nicht zu sehen aber die ständige ausstellung mit lateinamerikanischer kunst der 20. jahrhunderts ist nett.
weiter nach palermo spaziert. charmanter stadtteil. pause auf der plaza palermo viejo.
in der u-bahn werbungen für psychotherapie & essstörungsberatung.
mit der "lokalbahn" (billige würstl am bahnsteig dafür keine anzeigen getränke & jause im zug vor der abfahrt) raus aus der capital federal nach san miguel. hier sind die häuser nur mehr eingeschoßig & manche straßenlaterne könnte ein service vertragen.
asado: interessante technik zum anzünden (papierkamin in der mitte des kohlehaufens); dann brutzelt das fleisch über sehr wenig glut viele stunden. davor mate churros & jause danach eis kaffee & whiskey.
das taxi bei der rückfahrt dürfte älter als manche der passagiere gewesen sein. die autobahn geht direkt in die av. 9 de julio über.
am sonntag ist die subte eher leer. spazieren in belgrano. china-town. zurück ins zentrum essen auf der (ebenfalls leeren) av. mayo. kein bankomat will mir (oder den amerikanerinnen) geld geben.
letzter mate vor der abfahrt.
(zeiten in UTC)
rückreiselektüre: erzählungen von julio cortázar; empfehlenswert.
copyright © 1999-2024, gregor herrmann <gregor+archaeologie@comodo.priv.at>. CC-BY-SA 3.0.